29.12.2010 | Stuttgarter Nachrichten

Kreditmediator hat im Südwesten viel zu tun

Meistens brauchen Unternehmen Unterstützung bei neuen Krediten

Stuttgart (dapd). Der Bedarf baden-württembergischer Unternehmen an der Hilfe des Kreditmediators ist ungebrochen. In diesem Jahr wandten sich nach Angaben des Wirtschaftsministeriums 65 Unternehmen an den Kreditmediator des Landes. Ein Viertel der Fälle sei zugunsten der Unternehmen mit einem mit einem Kreditvolumen von neun Millionen Euro abgeschlossen worden. Bei 40 Prozent der Fälle wird mit Hilfe des Mediators noch nach Lösungen gesucht. Etwa 200 weitere Unternehmen wandten sich in Finanzierungsfragen an das Wirtschaftsministerium.

Die Landesregierung hat im April Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz mit der Aufgabe des Kreditmediators betraut. Firmen mit Sitz in Baden-Württemberg können sich an ihn wenden, wenn ihre laufenden Kreditverhandlungen ins Stocken geraten sind oder gar endgültig zu scheitern drohen.

Bei den Gesprächen gehe es häufig um mehr als nur um die Vergabe eines Kredits oder um Bürgschaften, erklärte Drautz. Rund 80 Prozent der Unternehmen hätten sich an ihn gewandt, weil die Verhandlungen bezüglich einer Neukreditvergabe mit den Banken stockten. Mehr als ein Fünftel der Antragsteller habe eine Umschuldung geplant. Auch Sicherheitenfreigabe oder Beteiligungsfinanzierung seien Themen gewesen.

Drautz verwies auf die vielfältigen Fördermöglichkeiten für mittelständische Firmen, insbesondere die Förderkreditprogramme der L-Bank sowie Bürgschaften durch die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, die L-Bank oder das Land. Die L-Bank hatte den Angaben zufolge in diesem Jahr rund 50 Bürgschaften in einer Größenordnung zwischen zwei und zehn Millionen Euro übernommen. Die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg unterstützte kleine und mittlere Unternehmen mit rund 2500 genehmigten Bürgschaften und Garantien von jeweils bis zu zwei Millionen Euro.

 

zurück zu Übersicht