02.11.2010 | Badische Zeitung

Über den effizienten Umgang mit Energie und Ressourcen

Ettenheimer Energietage einmal mehr Treffpunkt für, Planer, Handwerker und Verbraucher / Neue Generation von Brennern mit hohen Wirkungsgrad vorgestellt.

ETTENHEIM (eri). Noch effizienter mit Energie und Ressourcen umgehen und auf den Einsatz regenerativer Energien setzen, das war einmal mehr die Botschaft der Ettenheimer Energieta ge, die am Wochenende zum neunten Mal In und um die Stadthalle veranstaltet wurden. Präsentiert wurde auf der Energiemesse erstmals auch eine technische Neuentwicklung: Ein Brenner, der mit Pellets, Getreidespelzen oder anderem brennbarem Material beschickt wird. Der Mitgründer der Ettenheimer Energietage, Siegfried Rapp, war auf Anhieb begeistert vom Wi rkungsgrad (95 Prozent) des Geräts.

„Das Gerät kann einfach nur aufgeflanscht werden, kann trocknen und heizen“, sagte Rapp, Professor für Forstwirtschaft an der Hochschule In Rottenburg, beim Messerundgang nach der Eröffnung am Samstag. Rapp: „Und es ersetzt somit den vormaligen Brenner, der mit fossiler Energie betrieben wurde.“ Die Firma Wörle aus Heilbronn hatte für das Gerät vor. wenigen Tagen einen Innovativp reis in Berlin abgeholt.

„So schnell schafft das nur der Mittelstand“, lobte auch Staatssekretär Richard Drautz aus dem Wirtschaftsministerium des Landes. Er hatte die Energietage eröffnet und ihnen eine Vorreiterrolle im ganzen Land bescheinigt. „In Ettenheim war man seiner Zeit mit dieser Art von Messe schon voraus“, sagte er. Das Land sei mit seinen Energietagen in diesem Jahr erst zum vierten Mal an den Start gegangen. Wichtig ist für den Wirtschaftsexperten die Dezentralität solcher Messen. Wo sich Planer, Handwerker und Verbraucher treffen, könne substanziell an der Energiewende gearbeitet werden. Dies sei heute wichtiger denn je, in einem Land, in dem immer noch ein Drittel des Energieverbrauchs von Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung verschlungen werden. „Das sind drei bis vier Milliarden Euro unnötiger Energiekosten“, so Drautz.

Die Landesregierung habe sich bis zum Jahr 2020 das Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 20 Prozent zu steigern. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmebereitstellung soll im selben Zeitraum auf 16 Prozent gesteigert werden. Den Verbrauchern würden Förderprogramme angeboten, etwa das eigene Haus energietechnisch umzurüsten. Drautz warnte: „Nicht investieren wird auf Dauer unbezahlbar.“

Siegfried Rapp sieht es etwa als inakzeptabel an, wenn jemand heute noch keine solare Warmwasseraufbereitung auf dem Dach hat. Dabei sei man hier mit vorne dabei, WaS den bewussten Umgang mit Energie betrifft. „In Ettenheim wurde bereits gehandelt, als die EU in Brüssel noch Strategiebeschlüsse diskutiert hat“, sagte Bürgermeisterstellvertreter Bernd Billharz bei seiner Begrüßung. Bei den Energietagen sei Fachwissen gebündelt vorhanden, und für die Umstellung auf nachhaltige Systeme immer die richtige Zeit. Schließlich komme. der moderne. Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft und sei schon 450 Jahre alt.

 

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