04.11.2010 | Südkurier

Hochdorf ist jetzt Bioenergiedorf

HOCHDORF (pel) – Nun ist es amtlich: Die Gemeinde Hochdorf darf sich Bioenergiedorf nennen. Staatssekretär Richard Drautz überreichte Bürgermeister Klaus Bonelli das "neue" Ortsschild für Hochdorf.

"Mich begeistert dieses Projekt ungemein, und ich bin froh über jede Gemeinde, die diesen Schritt geht", sagte der Staatssekretär Richard Drautz, der bei seiner Energiereise auch die Gemeine Hochdorf besuchte. Dieses Konzept habe viele Vorteile, zum Beispiel mache es die Bürger unabhängiger von Energieimporten, es biete günstige Wärmepreise und fördere die lokale und regionale Wertschöpfung. Es habe Vorbildcharakterund sei deshalb vom Land Baden Württemberg mit bis zu 150 000 Euro gefördert worden, so Drautz.

Gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Bonelli, Landrat Dr. Heiko Schid und einem Großteil des Gemeinderates wurde zuerst die Biogasanlage " Bioenergie Oberland" auf dem Busenberg besucht. Hier wird mit Hilfe von Gülle und weiteren pflanzlichen Rohstoffen Biogas produziert. Dieses Biogas wird durch eine rund eineinhalb Kilometer lange Gasleitung in die Hochdorfer Energiezentrale "geschickt". Dort erzeugt ein Blockheizkraftwerk Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird, sowie Wärme, die in einem 4,5 Kilometer langen Wärmenetz 108 kommunale Gebäude und Privatgebäude mit Heizenergie und Warmwasser versorgt.

Zur Spitzenlastabdeckung im Winter und zur zusätzlichen Versorgungssicherheit ist zudem ein Holzhackschnitzelkessel Bestandteil des Konzepts. Dieser wird mit Holzhackschnitzel aus dem Hochdorfer Gemeindewald "gefüttert". Den beiden Biogasbauern Thomas Bobler und Jürgen Schwedemann zufolge könnten bis zu 200 Gebäude ans Nahwärmenetz angeschlossen werden.

 

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